Frühjahrstrends bei Reisemobilen
Bei den Fahrzeugen stehen dabei spritsparender Leichtbau um auch die Komfort-Wünsche der potentiellen Kunden zu erfüllen einerseits und die eminent wichtige 3,5t-Gewichtsgrenze andererseits im Fokus. Damit diese Themen erfüllen zu können rücken neue Materialien in den Blickpunkt.
Verbundwerkstoffe, wie im Auto, finden jetzt auch ihren Weg in die Reisemobilbranche. Komplette Frontmasken die Scheinwerfer, Kühler und Klimaaggregate tragen, werden genutzt, um beim Gewicht Spielraum für die kleinen und großen Komfort-Wünsche der potentiellen Nutzer zu bekommen. Im Mittelpunkt stehen dabei Bad-& Duschbereiche, die denen „zu Hause“ kaum nachstehen. Oder große bis zu 190 Liter fassende Kühlgefrierschrank-Kombinationen. Gleiches gilt für Klimaanlagen, die auch im Stand für die richtige Temperatur sorgen – im Sommer wie Winter – die Kombination mit Wärmepumpen macht dies möglich. Multimedia ist ebenfalls selbstverständlich: Naviceiver, DVB-T, selbstausrichtende GPS-gestützte digitale Satellitenanlagen für TV auf großen Screens „wie zu Hause“.
Wichtigste Aufbauart sind die Teil-Integrierten Modelle, bei den hinter den bekannten Fahrerhäusern die chicen rollenden Domizile aufgebaut werden. Sie haben die Alkoven abgelöst. Hintergrund dafür sind zum einen die weitaus niedrigeren Sprit/Diesel-Kosten bei den wesentlich schlankeren und niedrigeren Teilintegrierten. Zum anderen bieten die darin verwirklichten Innovationen, wie beispielsweise die tagsüber kaum sichtbaren, elektrisch absenkbaren Hubbetten in der Nacht den Schlafkomfort, den zuvor der Alkoven über den Fahrerhäusern zur Verfügung gestellt haben. Außerdem ermöglichen die meist 96 kW/130-110kW/150 PS starken Motoren, die Fahrleistungen, mit denen man locker auf Pkw-Niveau auf der Autobahn „mitschwimmt“. Die Unter-Motorisierung gehört der Vergangenheit an, zumal der führenden Hersteller, Fiat im Ducato auch eine 3,0 Liter-Variante anbietet, die 132 kW/180 PS zur Verfügung stellt. Eingebaut sind sie meist in die dem sogenannten 35-L-Chassis. Dies ist mit einem 15-Zoll-Fahrwerk speziell auf die typischen Anforderungen der 3,5 Gewichtsklasse zugeschnitten. Es gibt zwar auch die Maxi-Chassis, die mit 16 Zoll-Bereifung und der Möglichkeit der Auflastung richtige Reserven haben, aber nur in homöopathischen Dosen auf dem Markt sind. Verwendet werden die 35-L-Versionen von allen Anbietern einschließlich der den Markt bestimmenden Gruppen – Hymer einerseits (Hymer, Bürstner, Laika, Carado, N&B, LMC u.a.) und Trigano (RollerTeam, Challenger, Caravelair, CI, Eura, Karmann Mobil, Forster u.a.) andererseits. KnausTabbert (Knaus, Tabbert, Weinsberg, Sunlight, Wilk, Fendt) und Hobby sind weitere wichtige Player. Sie decken damit die besonders nachfragestarken Preis-Klassen ab.
Alltagstauglich ausgebaute Kastenwagen sowie preislich interessante teilintegrierte Wohnmobile auf Basis des Fiat Ducato und seiner Brüder und Schwestern von Peugeot (Boxer) und Citroen (Jumper) zeigen einen weiteren deutlich erkennbaren Trend auf – zusammen mit neuen Wegen im Vertrieb. Qualifizierter Discount – mit richtiger Beratung, europaweit aufgestelltem Vertrieb, schlanker Organisation, übersichtlicher Modellpalette, kurzen Optionslisten und einer übersichtlichen Preisstruktur versucht das WOF-Händler-System (Marken Bela, PLA, Plasy, Ilusion) neue Wege zu gehen, um sich so den etablierten marktbestimmenden Gruppen abzusetzen.
Dies gilt auch im eigentlich bekannten Markt der GPS-gestützten digitalen SAT-TV-Systeme. MegaSat mischt hier mit mobilen Anlagen, die nicht mehr auf dem Dach von Reisemobilen oder Wohnwagen montiert werden müssen, den Markt auf. Durch eine leichte Konstruktion, kompakte Bauform sind die Anlagen nicht nur schnell transportabel, sondern sie können auch die Empfangsprobleme, die ansonsten unter Bäumen entstehen, ausgleichen. Mit einfacher Bedienung und einem im Vergleich zu den bestehenden Anbietern wie Alden, ten Haaft, teleco, Kathrein oder Crystop u.a. ausgesprochen interessanten Preis besteht hier das Potenzial für neuen Schub im Zubehör-Regal. Dieser geht auch von der stromsparenden LED-Technik aus, mit der neue Lichtkonzepte umgesetzt werden können. Für „Schub“ am Point of Sales sorgt auch das Thema Multimedia: Naviceiver mit Internet-Zugang, DVD-Playern, Rückfahr-Kameras, DVB-T, Bluetooth und frei konfigurierbaren weiteren Eingängen sind die alles Könner im Doppel-DIN-Schacht der Basis-Fahrzeuge. Im Zusammenspiel mit High-End-Soundsystemen werden die Mobile zu rollenden Konzert-Sälen, wenn die Systeme richtig eingebaut sind. Hier sind bei den vorhandenen Datenbus-Konfigurationen oft spezialisierte Betriebe gefragt, um die einwandfreie Funktion zu gewährleisten.
Text und Bilder: Bernhard Schoke